Brasilien
Brasilien hat die grösste weltweite kommerzielle Rinderherde und Produktion mit ca. 197.2 Mio Rindern und war im Jahr 2023 der grösste Rindfleischexporteuer der Welt.
Facts and Figures
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Brasilien ist im Jahr 2023 der weltweit grösste Rindfleischexporteur (2,29 Mio. Tonnen Rindfleisch)
Brasilien exportiert Rindfleisch in 157 Länder und erwirtschaftet einen Umsatz von 10,55 Milliarden USD
Frisches Rindfleisch ist nach wie vor das wichtigste Produkt mit einem Anteil von rund 90%
China bleibt auch 2023 mit einem Anteil von 54,4 % der Hauptimporteur von brasilianischem Rindfleisch. Gefolgt von den USA und der EU
Die Rindfleischexporte machten im Jahr 2023 rund 3 % aller brasilianischen Exporte aus
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Der Lebenszyklus eines Rindes kann in 3 Abschnitte unterteilt werden:
Geburt
Aufzucht
Endmast
Bei der Aufzucht unterscheidet man zwischen extensiver, d.h. reiner Weidehaltung von Rindern und intensiver Aufzucht. Bei der intensiven Aufzucht von Rindern gibt es die sogenannte Semi-Confinamento oder Confinamento Lösung, auch bekannt als Feedslots.
Der Vorteil der intensiven Aufzucht liegt darin, dass die Rinder mit ca. 18-24 Monaten schlachtreif sind, was für die Produktivität und den Ertrag entscheidend ist und sich zudem positiv auf die Umwelt auswirkt, wenn die Zyklen kürzer sind.
In Brasilien werden Rinder immer noch hauptsächlich mit Gras gefüttert. Im Jahr 2023 werden nur 7 Millionen Rinder (ca. 3,5 %) in Semi-Feedslots oder Feedslots gehalten.
Da immer mehr Weideland in Getreideflächen umgewandelt wird, gibt es einen natürlichen Anreiz, die Anzahl der Feedlots und Semi-Feedlots zu erhöhen.
Je weniger Weidefläche zur Verfügung steht, desto höher ist die Konzentration und desto rentabler wird die Tierhaltung auf Semi-Feedlots.
In der Regel erhalten brasilianische Rinder, die mit Ergänzungsfutter gefüttert werden, diese Behandlung zwischen 80 und 120 Tagen, im Durchschnitt 105 Tage.
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Für die Fleischproduktion in Brasilien sind vor allem Rassen und Kreuzungen geeignet, die auf schnelles Wachstum, hohe Fleischqualität und Anpassung an tropische Bedingungen optimiert sind. Die bekannteste und am weitesten verbreitete Rasse ist das Nelore-Rind.
Nelore-Rinder sind die führende Rasse in der brasilianischen Fleischproduktion und bekannt für ihre außergewöhnliche Anpassungsfähigkeit an tropische Bedingungen. Sie zeichnen sich durch ihre Robustheit, Hitzetoleranz und Parasitenresistenz aus, was sie ideal für extensive Weidehaltung macht. Mit einem durchschnittlichen Schlachtgewicht von 18–20 Arrobas (ca. 270–300 kg) und einer Wachstumszeit von 24–36 Monaten sind sie äußerst effizient.
Auch beliebt sind Kreuzungen von Nelore mit Senepol oder Angus, diese kombinieren die besten Eigenschaften der Rassen: die Tropenresistenz und Robustheit der Nelore-Rinder mit der Fleischqualität und Marmorierung von Angus oder Senepol. Solche Kreuzungen wachsen schneller, liefern hochwertigeres Fleisch und sind auch in heißen, tropischen Regionen leistungsfähig. Besonders Brangus (Angus x Nelore) und Senepol x Nelore sind beliebt, da sie sowohl in extensiver Weidehaltung als auch in intensiven Systemen wie Feedlots hervorragende Ergebnisse erzielen.
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Die Gesamtzahl der geschlachteten Rinder in Brasilien stieg im Jahr 2023 um 1,44% auf 41,96 Millionen Stück.
Schätzungen zufolge handelt es sich im Jahr 2023 um die grösste jährliche Rinderschlachtung, die es je in Brasilien gegeben hat.
16,6 % der Gesamtschlachtungen, d. h. rund 6,9 Mio. Tiere (SC und C), wurden vorher an Mastplätzen aufgezogen. Somit wurden im Jahr 2023 83.4% der Rinder für die Schlachtung nicht in intensiven Rindermastformen aufgezogen.
Seit 1997 ist der Anteil der über 36 Monate alten Rinder insgesamt von ca. 68 % auf ca. 11,7 % im Jahr 2023 zurückgegangen.
Chancen in Brasilien
Nach Angaben der FAO und der OECD wird die Rindfleischproduktion bis 2033 weltweit voraussichtlich um 8 % weltweit steigen, um die steigende weltweite Nachfrage zu decken
Anstieg muss durch besseren Einsatz von Technologie, Genetik und Futterzusätze erfolgen. Jedoch lag die durchschnittliche Produktivität der brasilianischen Viehwirtschaft bei 67,7 kg Schlachtkörper pro Hektar und Jahr (zum Vergleich Bahia hat lediglich 32.67 kg) und der Anteil der in Mastbetrieben veredelten Tiere an der Gesamtschlachtung betrug gerade einmal 16,6 %, das sind rund 6,9 Millionen Tiere
Die Grafik zeigt, dass 76% der Zuchtbetriebe sehr inneffizient wirtschaften.
Bahia
“Wenn das Paradies hier auf Erden existieren sollte – dann bin ich ganz sicher nahe dran”
Zitat von Amerigo Vespucci als er im Jahr 1502 landete.
Anzahl Rinder in Brasilien
5.8% aller Rinder befinden sich im Bundesstaat Bahia
#7 in Brasilien
Chancen in Bahia
Anzahl Rinderfarmen in Bahia
297'894 Grundstücke mit Rindern in Brasilien
#2 in Brasilien
Weidefläche in Bahia
18,54 Mio. Hektar Weidefläche in Bahia
#3 in Brasilien
Produktivität
32,67 kg Schlachtkörper pro Hektar Weideland